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Lebensraum Zurzibiet «Die Botschaft» Mittwoch, 31. Oktober 2018 13
lichkeit hat, der Bevölkerung den
Gesamtzusammenhang zu zeigen.
Denn: Viele Projekte machen erst
dann Sinn, wenn man sie in den Ge-
samtkontext setzt. Den Gesamtkon-
text im Detail nachzuzeichnen, das
ist im Rahmen einer klassischen Ge-
meindeversammlung nur bedingt
möglich.»
der Meinung, dass es mit den heu-
tigen rechtlichen Grundlagen mög-
lich sein sollte, vorausgesetzt, der
Bezirk hält als Region zusammen
und zieht am gleichen Strick. Ganz war Bad Zurzach eine der wenigen letzte Kapitel noch nicht geschrie-
einfach ist das nicht und es geht Gemeinden, die Mitglied wurden im ben ist. Solche Projekte sind kei-
über die reine Zahlenrechnerei zu neugegründeten Verein Doppeltür. ne Selbstläufer. Die Entwicklungs-
den Schülerzahlen hinaus. Getrie- Warum wir Mitglied wurden? Weil kurven können nicht immer nur
ben von der Angst, man könnte et- wir es richtig und wichtig finden, steil nach oben zeigen. Unterneh-
was verlieren, tun sich viele Behör- dass im Rahmen eines kulturellen mer sind ja gerade darum Unter-
den und Amtspersonen im Zurzi- Projektes die Aufarbeitung der lo- nehmer, weil sie, vor neue Fakten
biet schwer mit dem Gedanken, eine kalen Geschichte – unserer lokalen gestellt, einen Ehrgeiz entwickeln.
qualitativ gute Bildung, die den Kin- Geschichte – angegangen und ge- Ich denke, wir können zuversicht-
dern die Chance gibt, für den späte- fördert wird. Das Projekt ‹Doppel- lich sein, dass nach gewissen Kor-
ren Arbeitsalltag gerüstet zu sein, zu tür› wird helfen, ein Thema ins Be- rekturen, auch dieses Unterfangen
forcieren.» wusstsein zu rücken, das zu lange wieder Fahrt aufnehmen und einen
tabuisiert war, zur Geschichte der erfolgreichen Kurs anvisieren wird.
Region aber definitiv dazu gehört.» Zur Badenfahrt – Vielleicht wird es sogar bereits mit
und dem geteilten Zurzibiet dem Fahrplanwechsel Neuigkeiten
«Sie spielen darauf an, dass für die zu hören geben.»
Zurzibieter Badenfahrt-Beiz vor al-
lem auf Seiten der Behörden nur ein
Teil des Zurzibiets mitgewirkt hat
und reden sogar von einem geteil-
ten Zurzibiet. Es mag den Fakten
entsprechen, dass der Badenfahrt-
Auftritt nicht von allen Gemeinden
mitgetragen wurde, trotzdem frage
ich mich, ob es Sinn macht, sich über
diesen Umstand zu viele Gedanken
zu machen. Die Badenfahrt war
Zur Idee «Riverside Grossacher» ein Anlass mit einer wahnsinnigen
«Ich finde es toll, dass weitsichtige Ausstrahlung. Ich denke, der Name
und grossangelegte Projekte im Sin- Zurzibiet ist hinausgetragen wor-
ne einer qualitativen Siedlungsent- den und ich meine, dass alle, die ins
wicklung aufbereitet werden. Nicht Projekt involviert waren, das Fest
nur in Böttstein, beispielsweise auch als sehr gelungen bezeichnen wür-
in Döttingen, Lengnau und Leug- den. Es hat ausserdem den Zusam-
gern ist Bewegung in den verschie- menhalt gefördert und Menschen
denen Dossiers. Das tut der Regi- im Zurzibiet zusammengebracht.
on gut. Es braucht unbedingt mehr Zum Lengnauer «Futurum» Dies hat erst jüngst wieder das Hel-
Leute, die vorausschauend agieren «Grundsätzlich finde ich es toll, dass ferfest gezeigt, welches sehr gut be-
und die dafür notwendigen politi- der Gedanke hinter unserem Futu- sucht war. Das wäre es, was ich zur
schen Grundlagen legen. Qualita- rum auch andere Gemeinden inspi- Badenfahrt festhalten würde, alles
tiv gute Grundlagen sind zentral, riert. Der Mehrwert, den das Futu- andere waren Nebengeräusche.»
auch wenn ich mir bewusst bin, dass rum unserer Gemeinde bisher ge-
‹Qualität› im Prinzip ein dehnbarer bracht hat, ist enorm. Klar, es war Zum Hochrhein-Terminal
Begriff ist. Was wir uns meiner Mei- und ist immer auch mit grossem «Unternehmerisch gesehen war es Zum Bad Zurzacher Golfplatz
nung nach nicht leisten können, ist Aufwand verbunden. Und den- von Beginn weg eine echte Her- «Dieses Barz-Projekt ist auf sehr
eine Entwicklung, die es allein auf noch: Wir haben im Laufe der drei ausforderung, dieses ehemalige Ze- lange Zeit hinaus definitiv gestor-
die Quantität abgesehen hat. Mög- Futurum-Ausgaben in den Wintern mentwerk-Areal umzunutzen. Aber ben. Um das zu erkennen, genügt
lichst viele Menschen in kurzer Zeit 2011/2012, 2013/2014 und 2015/2016 ich denke, die Indermühle Grup- ein Blick in den Richtplan, der an-
hier anzusiedeln, das darf nicht das wiederholt auch Besuch gehabt von pe hat diesen Weg meisterhaft be- gepasst wurde. In der Barz ist heu-
Ziel sein. Ich wiederhole mich: Wir anderen Gemeinderäten aus Ge- schritten. Ich habe Hochachtung vor te gar nicht mehr genügend Platz
haben jetzt die Chance, eine qualita- meinden ausserhalb des Zurzibiets. Wirtschaftsleuten, die heute mit ih- vorhanden für eine Sportzone die-
tive Entwicklung in kleinen Schrit- Das Konzept hat offenbar die Neu- rer ganzen Arbeitskraft und hohen ses Ausmasses. Das gesamte Richt-
ten aufzubereiten. Aber der Zeit- gier geweckt. Ob man es ‹Futurum› Risiken solche Engagements ange- planverfahren, das bekanntlich auf
druck ist da, wir sind gefordert.» nennt oder anders, ist dabei zweit- hen. Dass sich Swissterminal im letz- nationaler Ebene zu genehmigen
rangig. Ausschlaggebend ist die rich- ten Jahr verabschiedet hat und so- war, wäre neu aufzugleisen. Das ist
Zum Vermittlungsprojekt tige Methodik. Im Kern geht es um mit auch die Hochrhein-Terminal- aber eigentlich erst ab 2040 wieder
«Doppeltür» den Dialog mit der Bevölkerung. Idee einen Dämpfer erhalten hat, vorgesehen. Dieses Thema ist defi-
«Das finde ich persönlich ein fan- Der entscheidende Vorteil des Fu- ist bedauerlich. Ich bin aber zuver- nitiv nicht mehr in unserer Agen-
tastisches Projekt. Von Beginn weg turums ist, dass man dort die Mög- sichtlich, dass in diesem Buch das da.»