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46 Lebensraum Zurzibiet «Die Botschaft» Mittwoch, 31. Oktober 2018
Der Bad Zurzacher Rat der Seniorinnen und Senioren: Franz Eberle, Franz Keller, Maria Strittmatter, Edith Schlicht, Kurt Fischer, Gabi Landolt, Heidi
Kalt, sitzend Peter Lude.
Alt, erfüllt und lebensfroh unterwegs
Der Rat der Seniorinnen und Senioren ist am Puls der älteren Frauen und Männer
und trägt ihre Anliegen in die Behörde.
BAD ZURZACH (fi) – «Fühlen Sie te man einen Handwerksdienst ru- eine gemeinsame Kraft für die Le- Belange des Gremiums betreut
sich alt?» Die Frage an den neu fen können, statt den – sonst sehr bensqualität älterer Menschen er- Franz Eberle. Der Rat, dem sich an
pensionierten 65-jährigen Mann geschätzten – Elektroinstallateur zeugt werden.» Der erste der zwölf der Alterspolitik aktiv beteiligende
ist bei so viel Lebenslust daneben. bemühen zu müssen. Die Liste der Leitsätze lautet: «Im Kanton Aar- Frauen und Männer angehören, tagt
Stimmt sie für die 85-jährige Frau? kleinen Dinge, die nicht mehr sel- gau werden Erfahrungen und Leis- sechs Mal im Jahr. Arbeitsgrundlage
Vielleicht. Wer «abekrampfet» ist, ber bewältigt werden können, wird tungen von älteren Menschen wert- ist das Altersleitbild Bad Zurzach
Krankheiten und andere Widerwär- von Jahr zu Jahr länger. Gewiss, vie- geschätzt», und der neunte: «Im vom Dezember 2011. Wie von Eber-
tigkeiten als Gefährten hatte, kann les wird von Institutionen wie Pro Kanton sind die Lebensräume al- le zu erfahren war, soll es nächstes
schon deutlich vor der offiziellen Senectute oder Spitex abgedeckt. tersfreundlich gestaltet.» Damit Jahr in Zusammenarbeit von Fach-
Rentenschwelle alt sein. Ob so oder Diese wertvollen Dienste sind wei- sind bloss zwei Knoten im bunten leuten mit der Bevölkerung über-
so – mit der wachsenden Zahl der terhin bekannt zu machen und ge- Netz genannt, das nur dann trägt, arbeitet werden. Das ist ein gutes
Jahre ändern sich irgendwann Be- legentlich zu ergänzen. Im bunten wenn die noblen Absichten auch in Zeichen, denn vieles wurde erreicht.
dürfnisse und Interessen und auch Spektrum von Bedürfnis und Hilfe- Taten münden. Gerade, wenn es nun Nun sollen weitere Ziele gesteckt
die geistigen und körperlichen Mög- leistung ist der Rat der Seniorinnen an die Umsetzung geht, ist die Ge- und gemäss den kantonalen Leit-
lichkeiten. Man kommt im dritten und Senioren das Bindeglied zwi- meinde näher als der Kanton. sätzen in der Gemeinde umgesetzt
Lebensabschnitt an. schen Bevölkerung und Behörde. werden.
Bad Zurzach als Beispiel
Seniorenrat als Bindeglied Altern stellt Aufgaben In Bad Zurzach ist im Herbst 2011 Einen «Schupf» geben
Sind einmal lange Märsche be- Im Hinblick darauf, dass die Seni- ein Rat der Seniorinnen und Senio- Immer wieder sind Impulse aus-
schwerlich, sollte der Zebrastreifen oren (stets beide Geschlechter ge- ren eingeführt worden. Er ist als be- gelöst worden. Gelegentlich wer-
nicht zu grossen Umwegen zwin- meint) als wichtiger und wachsen- ratendes oder vorberatendes Gre- den entsprechende Anliegen auch
gen. Abgesenkte Randsteine müs- der Teil der Gemeinschaft beson- mium des Gemeinderats zu ver- von Pro Senectute und Spitex an-
sen mit Rollator oder Rollstuhl aus dere Bedürfnisse haben, hat der stehen und hat die Stellung einer geschoben. In Einzelfällen ist kaum
eigener Kraft überwunden werden Kanton Leitsätze für die Alterspo- offiziellen Kommission. Die fach- mehr auszumachen, wer den ersten
können. Ist im Spiegelschrank des litik erlassen. Sie werden eingelei- liche Leitung liegt bei Peter Lude, «Schupf» gegeben hat. Der Rat
Badezimmers die Neonröhre kaputt tet mit «geschätzt – selbstbestimmt der als Vizeammann auch die Ver- der Seniorinnen und Senioren tritt
oder über dem Stubentisch eines – beteiligt – generationengerecht.» zahnung mit dem Gemeinderat si- kaum öffentlich in Erscheinung.
der Lämpchen zu ersetzen, müss- Mit diesen vier Perspektiven soll cherstellt. Die organisatorischen Übergeordnet wacht er über die